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Rosen

Daniela Grünwald, Geschäftsführerin von KULD Haus und Garten aus Bad Schönborn, referierte in der Vortragsreihe „Garten aktuell“, am Dienstag, den 30. Mai 2023, im Haus der Landschaft, über Rosen, ihrer Geschichte und Tipps zur richtigen Pflege und bei Krankheiten und Schädlingen.

Geschichte der Rosen

Die Züchtung von Rosen, wie sie uns heute bekannt sind, findet erstmals 18. Jahrhundert Erwähnung. In dieser Zeit begann man, chinesische Teerosen mit den alten europäischen Sorten zu kreuzen. Daraus entstanden die Teehybriden, die ersten modernen Rosen.

Inzwischen gibt es weit über 40.000 verschiedene Rosensorten, die in verschiedene Rosenklassen zusammengefasst werden können: Edelrosen, Beetrosen, Strauchrosen, Englische Rosen, Zwergrosen und Bodendeckerrosen.

Die Rose selbst fand aber in der Antike schon Verwendung als Heilmittel in Salben, für Bäder und als Duftstoff. In der Mythologie und der Religion gilt sie als Symbol von Liebe, Freude und Jugendfrische, wegen ihrer hinfälligen Kronblätter und Dornen aber auch mit Schmerz, Vergänglichkeit und Tod verbunden.

Beispiele für alte Rosen sind beispielsweise die Bourbonrosen, Zentifolien, Gallicarosen, Alba-Rosen und Damaszener Rosen.

In der großen Gruppe der Wildrosen werden alle botanischen Rosenarten zusammengefasst. Sie sind genetisch sehr variabel und kreuzen sich auch artübergreifend, was zu sehr vielen Unterarten und Varietäten führt.

Sie sind Ausgangspunkt für die Züchtung von Gartenrosen und sind an den einfachen ungefüllten Blüten mit fünf Kronblättern mit zahlreichen Staubblättern und den fleischigen Hagebutten zu erkennen.

Vermehrung und Züchtung

Bei der Vermehrung von Rosen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine ist natürlich, die Samen aus der Hagebutte einzusäen.

Weit häufiger ist die Okulation oder Veredelung verbreitet. Dabei setzt man eine Edelrose mit den gewünschten Blühqualitäten auf eine stabile und robuste Wildrosen-Unterlage. Aus der Edelrose wird das sogenannte Auge in die Unterlage eingesetzt, an dieser Veredelungsstelle wächst nun die neue Rose. Im Frühjahr wird über dem veredelten Auge die Pflanze abgeschnitten, sodass die Edelrose gut gedeihen kann.

Schädlinge und Krankheiten

Rosen können von verschiedenen Schädlingen und Krankheiten befallen werden, von denen hier einige mit ihren Gegenmaßnahmen aufgezählt werden.

Eine der häufigsten und hartnäckigsten ist der Sternrußtau, dessen Namen von den schwarz-braunen sternförmigen Flecken auf den Blättern erhält. Dieser Pilz verbreitet sich vor allem bei feuchter und kühler Witterung. Die infizierten Blätter müssen sofort entfernt und im Hausmüll entsorgt werden, um das Ausbreiten zu verhindern. Auch das Laub am Beetboden sollte entsorgt werden, um eine Überwinterung der Pilzsporen zu vermeiden. Bei hartnäckigen Fällen sind Fungizide notwendig.

Echter Mehltau ist ein sogenannter Schönwetterpilz (kommt bei hoher Luftfeuchtigkeit über 20°C vor) und am weißen, mehligen Belag zu erkennen. Als natürliches Bekämpfungsmittel kann alle 10 Tage ein Teil Vollmilch mit acht Teilen Wassern vermischt bei vollem Sonnenlicht ausgebracht werden. Eine erhöhte Anfälligkeit entsteht durch zu stark stickstoffhaltiges Düngen.

Falscher Mehltau weist runde, violette Flecken auf der Blattoberseite auf, die ineinanderlaufen können. Im Herbst bildet sich ein gräulicher, schimmelartiger Belag an der Blattunterseite. Zur Bekämpfung müssen alle befallenen Triebe entfernt und entsorgt werden und geeignete Fungizide eingesetzt werden.

Rosenrost ist an den stecknadelgroße Sporenlagern an der Blattunterseite und gelb-rote Flecken an der Blattoberseite zu erkennen. Wie beim Sternrußtau müssen infizierte Blätter und abgefallenes Laub im Hausmüll entsorgt werden. Bei schweren wiederkehrenden Fällen muss auch hier auf geeignete Pflanzenschutzmittel gegriffen werden.

Gegen die große Blattlaus sollten möglichst umwelt- und bienenfreundliche Mittel wie ein Sud aus Brennnessel oder Rainfarn gewählt werden. Nematoden sind natürliche Feinde die dabei unterstützen können.

Pflege

Die beste Abhilfe sind aber die vorbeugenden Maßnahmen. Sind die Rosen richtig gepflanzt und gepflegt hat man die meiste Freude damit. Da Rosen Pflahwurzler sind muss beim Umsetzen gut darauf geachtet werden, dass das Pflanzloch groß genug ist und die Wurzel nicht umgeknickt oder gebogen wird. Bei lehmigen Boden reicht es aus, Kompost oder Aktivator einzuarbeiten, bei sandigem Boden sollte drei Mal jährlich gedüngt werden.

Ein stärkendes Mittel ist zum Beispiel das Einsprühen von Schachtelhalmtee auf den Blattoberflächen gegen Pilzsporen.

Der richtige Schnitt hält die Rosen gesund und kräftig. Im Allgemeinen ist der Frühjahr die beste Jahreszeit dafür mit dem Schnitt 5 mm über dem „Auge“. Was immer entfernt werden sollte ist totes oder reibendes Holz und die sogenannten Wildtriebe der Unterlage bei Edelrosen.

Bei Einmalblühende Rosen wie Strauchrosen, Wildrosen und Rambler, die am einjährigen Trieb blühen, schneidet man nach der Blüte, um die Kraft ins neue Wachstum zu lenken. Bei der Ramblerrose ist oft ein Rückschnitt zu aufwendig, da wird es nur bei Vergreisung oder bei störenden Trieben durchgeführt.

Öfterblühende Rosen wie Edelrosen, Beetrosen, Zwergrosen, Strauchrosen und Kletterrosen sind oft nach der ersten Blüte schon erschöpft und ein jährlicher starker Rückschnitt regt den Austrieb stark an und gibt Kraft für eine zweite Blüte.

Bei Strauchrosen ist Vorsicht geboten, da sie auf ihr Gerüst angewiesen sind und an den mehrjährigen Trieben blühen. Daher möglichst wenig schneiden und lieber verjüngen. Bodendeckerrosen und Zwergrosen hingegen können sogar mit der Heckenschere geschnitten werden.

Rosen sind nicht nur eine Augenweide, sondern unser Gaumen erfreuen. So sind beispielsweise Rosenbutter oder Rosengelee ganz einfach zu Hause herzustellen.

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